Okinawa – von Ryukyu-Dynastie bis japanischer Invasion

Okinawa-haus-architektur

Die Geschichte und Kultur Okinawas steht in Verbindung mit verschiedenen Einflüssen asiatischer Länder. Am Anfang steht das Minatogawa-Volk, dass vor circa 22.000 Jahren die Insel bevölkerte. Doch sind sich die Geschichtswissenschaftler nicht einig, ob die Bevölkerung chinesischen, indonesischen oder australischen Ursprungs war. Auch Annahmen über andere Regionen stehen weiterhin zur Diskussion.

Ab dem zwölften bis zum 15. Jahrnhundert entwickelte sich die Gemeinschaft weiter und begann mit der Agrikultur. Davor standen lediglich das Jagen, Sammeln und Fischen im Fokus der Versorgung. In der sogenannten Gusuku-Epoche stieg die Zahl der Bevölkerung und es begannen Konflikte unter den regionalen Anführern – daraus bildeten sich drei verschiedene herrschaftliche Regionen heraus:

  • Hokuzan
  • Chuzan
  • Nanzan

Da alle Teile mit China Handel trieben, adaptierten sie ebenfalls viele kulturelle Aspekte. Der Adlige Shu Hashi zerschlug die Regionen und vereinigte sie zum Königreich Ryukyu. Er übernahm ebenfalls das hierarchische Gerichtssystem aus China, errichtete den Palast Shuri sowie die Hauptstadt Shuri und den Hafen von Naha.

Ryukyu: Fortschritt und Annektierung durch Japan

Das Königreich führte regen Handel mit Thailand, China, Japan, den Philippinen und anderen nahegelegenen Ländern. Um die Handelstreibenden und Gesandten Chinas zu unterhalten, kam es daher beispielsweise auch im Bereich von Kunst und Handwerk zum weiteren Ausbau. Da Ryukyu die Unterstützung bei der Eroberung Koreas und der anschließenden Invasion Chinas an der Seite Japans ablehnte, wurde das Königreich im Jahre 1609 von Japan eingenommen. Der Handel mit China blieb jedoch weiterhin bestehen.

Um 1875 wurde es endgültig aufgelöst und Japan als Präfektur untergeordnet. Aufgrund dieser Einflüsse entwickelte sich eine gemischte Kultur. Während der Ryukyuzeit entwickelten sich die Ryukyu-Sprachen, die sich aus einer Gruppe fünf verschiedener Dialekte zusammensetzen. Sie wurden jedoch aufgrund der Moderne und der Entwicklung von Radio und Fernsehen zunehmend ins Abseits gedrängt. Es wird aber angenommen, dass die Sprache Ryukyus mit dem Japanischen verwandt und somit auf sie zurückzuführen sei.

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Shisa-Löwenhund / Wächterlöwe: Talisman Okinawas

Eines der Symbole, die du auf Okinawa findest und chinesischen Ursprungs sowie fester Teil der Ryukyu-Kultur war, ist ein ganz besonderer Glücksbringer: der Shisa-Löwenhund / Wächterlöwe. Er beschützt das Eigenheim vor bösen Geistern. Du findest die Statue an Eingängen von Häusern, Schreinen, Gräbern und auf Dächern.

Doch was repräsentieren diese Löwenhunde überhaupt? Oftmals sind sie als Paar vorzufinden: Ein Shisa-Löwenhund / Wächterlöwe hat ein geöffnetes, der andere ein geschlossenes Maul. Der erstere sammelt das Glück, während der andere es daran hindert, zu entschwinden. Zusammen sorgen sie somit dafür, dass das Böse nicht in das Zuhause eindringt.

Traditionelle Architektur Okinawas – innovative Baukunst in wunderbarer Form

Ein klassisches Okinawa-Haus ist übrigens mit Korallenstein-Mauern umschlossen oder Fugati-Bäumen, um das Haus vor Wind und Taifunen zu schützen. Das Dach besteht aus Keramikziegeln und wird auf einem Steingrund errichtet, damit Feuchtigkeit und Insekten nicht eingelassen werden. Außerdem verfügt es über ein überlappendes Dach zum Schattenspenden und für eine ideale Luftzirkulation. Die Bauweise wurde über die Jahrhunderte immer wieder angepasst, sodass es sich perfekt in seine Umgebung einfügt (siehe Titelbild).

Weitere Informationen zu Geschichte und Kultur Okinawas folgen in weiteren Beiträgen. Falls du Fragen oder Anregungen zur wundervollen Präfektur hast, hinterlasse gerne einen Kommentar.

Leadbild: princess-anmitsu/shutterstock.com

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